
Die Friedenstreppe (manchmal auch „Friedensbrücke“ genannt) ist ein Modell, das hilft, Konflikte zwischen Kindern zu lösen. Sie wurde von Brigitte Zwenger-Balink entwickelt und vom Kinderschutzbund in München unterstützt. Die Friedenstreppe hilft Kindern, besser miteinander zu reden und soziale Fähigkeiten zu lernen.
Im Gegensatz zu anderen Methoden, bei denen Streitschlichter helfen, gibt es bei der Friedenstreppe keine festen Rollen wie „Opfer“ oder „Täter“. Stattdessen arbeiten die Kinder zusammen, um eine Lösung zu finden, mit Unterstützung von einer neutralen Person, die nicht Partei ergreift.
Die Regeln der Friedenstreppe:
- Konflikte gehören zum Leben dazu.
- Lange Konflikte können Stress machen.
- Jeder kann lernen, Konflikte selbst zu lösen.
- Lösungen, die Kinder selbst finden, halten länger.
- Die Fähigkeiten, die Kinder lernen, helfen auch in anderen Situationen.
So funktioniert die Friedenstreppe:
- Erster Schritt: Die beiden Kinder erzählen, was sie in dem Streit erlebt haben. Dabei hört das andere Kind gut zu.
- Zweiter Schritt: Die Kinder sagen, wie sie sich gefühlt haben. Das andere Kind hört auch hier zu und zeigt Verständnis.
- Dritter Schritt: Die Kinder überlegen sich gemeinsam eine Lösung für das Problem.
- Vierter Schritt: Die Lösung wird mit einem Vertrag oder einer Geste besiegelt, zum Beispiel durch Händedruck.
Die Friedenstreppe wird oft in Grundschulen benutzt. Kinder üben dabei, ihre Gefühle zu erkennen und auszudrücken, sowohl im Unterricht als auch im Alltag.
Wichtige Dinge, die Kinder lernen:
- Wie man richtig miteinander spricht.
- Wie man aktiv zuhört.
- Wie man eigene Gefühle erkennt und benennt.
- Wie man Ideen für Lösungen findet.
- Wie man bereit ist, eine Lösung zu suchen.
Am Ende sollten die Kinder sich einigen können. Manchmal braucht es aber auch Zeit, um die Lösung zu finden. Die Erwachsenen helfen den Kindern, wenn sie noch nicht alles alleine schaffen. Am Ende können viele Kinder schon ohne Hilfe ihre Konflikte lösen.
Was Kinder lernen:
Kinder lernen, sich selbst besser zu verstehen und ihre eigenen Gefühle zu erkennen. Wenn sie wissen, wie sie sich fühlen, können sie auch die Gefühle von anderen besser verstehen und mitfühlend sein. Erst dann können sie sich wieder annähern und den Konflikt lösen.
(vgl. www.paedagogische-beziehungen.eu/streitschlichtung-mit-der-friedenstreppe, Stand 2025)
